Die Hintergründe zur Umfrage:
Die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung sieht bis 2030 eine Reduzierung des Flächen-verbrauchs in Deutschland auf 30 ha pro Tag vor.
Von diesem Ziel sind wir mit derzeit ca. 58 ha Flächenverbrauch pro Tag noch weit entfernt! In einigen Bundesländern steigt der Flächenverbrauch derzeit sogar wieder an.
340 Kommunalverwaltungen aus ganz Deutschland haben teilgenommen!
Die Teilnehmer:
Die meisten teilnehmenden Kommunen kommen aus Bayern. In Hessen haben 14,2 Prozent der 423 Kommunalverwaltungen teilgenommen.
Im deutschlandweiten Schnitt liegt die Teilnehmerquote bei 7,1 Prozent aller 4.806 Kommunalverwaltungen.
Das Wichtigste vorab:
94,4 Prozent der Teilnehmer haben sich bereits mit Innenentwicklung beschäftigt; knapp 20 Prozent bereits vor dem Jahr 2.000, rund 45 Prozent der teilnehmenden Kommunen seit der Novellierung des BauGB im Jahr 2013.
Die Notwendigkeit sich mit der Innenentwicklung zu beschäftigen wurde bei fast allen Kommunen erkannt!
Was besonders interessant ist:
- Knapp zwei Drittel der teilnehmenden Kommunen durchlaufen derzeit einen IKEK- / ISEK- / ILEG-Prozess bzw. haben ihn abgeschlossen.
- 36,5 Prozent haben einen politischen Grundsatzbeschluss zur Innenentwicklung gefasst.
- 86 Prozent der teilnehmenden Kommunen haben ihre Baulücken bereits systematisch erfasst.
- Bei 73,8 Prozent sind die Bürgermeister*innen direkt in die Innenentwicklung involviert.
- 45 Prozent der Kommunen geben an, dass die Zahl ihrer Baulücken die Fläche mindestens eines Neubaugebiets übersteigt.
- Die meisten Kommunen schätzen ihre Innenentwicklungspotenziale auf deutlich über 5 Prozent ihrer Siedlungsfläche; über 7 Prozent der Teilnehmer sogar auf über 10 bzw. 15 Prozent.
Was nachdenklich stimmt:
- Mehr als die Hälfte der Kommunen erheben ihre Innenentwicklungspotenziale im Rahmen einer Bauleitplanung für neue Baugebiete.
- Für über 75 Prozent der Befragten liegt die höchste Hürde bei der Innenentwicklung in den fehlenden personellen Ressourcen in der Kommunalverwaltung.
- Lediglich bei 36,4 Prozent der Kommunen wurden im Rahmen der Datenerhebung automatisierte Prozesse eingesetzt.
- 39 Prozent der Kommunen aktualisieren die einmal erhobenen Daten nicht fortlaufend.
- Rund 85 Prozent halten den Eigentümerdialog nur analog oder gar nicht fest.
Warum sich Kommunen mit Innenentwicklung beschäftigen:
Aus welchem Grund beschäftigt sich Ihre Kommune mit Innenentwicklung? (Mehrfachantworten möglich) n = 340
Welche Fachämter in die Innenentwicklung involviert sind:
Welche Fachämter sind bei Ihnen in die Innenentwicklung involviert? (Mehrfachantworten möglich) n = 321
Warum die Innenentwicklung als notwendig erachtet wird:
Die Zahl der Baulücken im Ort entspricht oder übersteigt die Fläche eines Neubaugebiets
Es besteht ein strukturelles Problem mit Leerstand
Die Zahl der Gebäude mit Leerstandsrisiko steigt zunehmend
Der Ortskern verödet zunehmend
Im Innenbereich fehlt es an einer lebendigen Handels- und/oder Gastronomiestruktur
Viele Kommunen geben an, dass es im Innenbereich an lebendigen Handels- und/oder Gastronomiestrukturen fehlt, dass eine hohe Zahl an Baulücken vorliegt und dass das Leerstandsrisiko zunehmend steigt.
Welche der folgenden Aussagen treffen auf Ihre Kommune zu? n = 340
Wo Kommunen die höchsten Hürden in der Innenentwicklung sehen:
Prozent der Teilnehmer, die die entsprechenden Bausteine oder Vorgänge als hohe oder sehr hohe Hürde sehen. n = 340
Wie die Erhebung der Innenentwicklungspotenziale stattfindet:
Kommen für die Erhebung der Daten automatisierte Prozesse (etwa die Verschneidung von Kataster-, Einwohnermelde- und Wasserverbrauchsdaten) zum Einsatz?
Werden die Daten durch kommunale Mitarbeiter erhoben?
Wer in den Verwaltungen in den Eigentümerdialog involviert ist:
Wenn Sie bereits Gespräche mit Eigentümern geführt haben, wer war in das Gespräch involviert? (Mehrfachantworten möglich) n = 263
Wie externe Unterstützung im Eigentümerdialog bewertet wird:
Wie wichtig empfinden Sie die Einbindung eines externen Mediators in den Eigentümerdialog?
Sehr differenziert wird Einbindung externer Mediatoren in den Eigentümerdialog bewertet. Während größere Städte und Kommunen in Metropolregionen diesen Schritt eher als sinnvoll erachten, findet der überwiegende Teil der Kommunen im ländlichen Raum eine Einbindung weniger wichtig oder nicht notwendig.
n = 310
Wie Kommunen Eigentümer bei der Vermarktung unterstützen:
Betreiben Sie ein eigenes oder interkommunales Immobilienportal zur Präsentation von Innenentwicklungspotenzialen?
Ein kommunales Immobilienportal auf dem Bürger kostenfrei inserieren können, dient als Anreizinstrument für Eigentümer, ihre Baulücken und Leerstände anzubieten. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass der örtliche Leerstand bzw. die Entwicklungsflächen im Digitalmarkt gefunden werden. Über 80 Prozent der Kommunen machen von einem solchen Instrument derzeit keinen Gebrauch.
n = 339
Welche Unterstützung sich Kommunen bei der „Zukunftsaufgabe Innenentwicklung“ wünschen:
Prozent der Teilnehmer, die die entsprechenden Themen als wichtig oder sehr wichtig erachten. n = 340
FAZIT
Innenentwicklung ist eine wichtige Zukunftsaufgabe.
Damit sie gelingt, bedarf es einer validen Datengrundlage, eines politischen Willens, definierter Prozesse, der passenden digitalen Instrumente und einer (finanziellen und baurechtlichen) Unterstützung durch Bund und Länder.
HINWEIS
Dies ist eine erste Kurzzusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse der Umfrage. In den kommenden Wochen werden wir weitere Detailauswertungen – etwa gezielt nach Kommunen im ländlichen Raum oder gesplittet nach einzelnen Bundesländern – über den Newsletter der immovativ GmbH und über die Sozialen Medien veröffentlichen. Gerne können Sie für detaillierte Daten auch direkt auf uns zukommen.
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